Abstract Workshop 6

Persönlichkeit als Triebschicksal

 

Blockaden sexuellen Erlebens und Verhaltens werden über Persönlichkeitsstile

vermittelt. Die Betroffenen verhalten sich nicht nur zu dem, was sie in den jeweiligen Situationen erfahren, sondern zugleich zu etwas, was in ihnen älter ist und gewissermaßen von tiefer herkommt. Dieser Prozess erfolgt unbewusst. Ziel des Workshops ist es, diesem Zusammenhang systematisch nachzugehen. Methodisch knüpft er an den allgemeinpsychologischen Ansatz der Berliner Schule um Friedhart Klix an:

  1. Verhalten ist stets subjektbestimmt und auf ein Objekt gerichtet. Es wird über Rückmeldungen gesteuert.
  2. Verhaltensentscheidungen erfolgen unter dem Druck motivationaler Kräfte.
  3. Im Falle der Zielerreichung entspannt das Motivsystem oder es bleibt blockiert im Falle der Verfehlung, des Scheiterns.

Ein Modell zum Verstehen wohlgesonderter gleich- sowie fremdgeschlechtlicher Rückmeldungsbezüge aus der frühen Kindheit in ihrer Bedeutung für das Sexualleben des Erwachsenen wird vorgestellt. Der Teilnehmer kann, je nach Bedarf, Situationen und Fälle aus seinem beruflichen Alltag einbringen. Als Material für die eigene Arbeit finden der Fragebogen zum Erinnerten Elterlichen Erziehungs¬verhalten (FEE) sowie ein persönlichkeitskonzeptionelles Rückmeldungsrating (Psk-4-R) Verwendung. Die Erhebung der strukturellen Ausgangsdaten sowie der therapeutische Umgang mit ihnen werden am exemplarischen Beispiel veranschaulicht und besprochen.

 

[Vertiefende Literatur (auf Fragen dazu kann im Workshop eingegangen werden): Bernd Schick: Trieb, Libido, Liebe – Frühkindlicher elterlicher Rückmeldungsbezug und Psychopathogenese. Sexuologie. Bd. 31, 2024, 1-2, S. 67–76]